Ein sicher einfaches und doch klares Motto für unsere Rückenschule.

Jeder denkt bei Rückenschule gleich an das allbekannte in die Knie gehen und den geraden Rücken beim Heben von Getränkekisten, eben an Verhaltensänderungen im Alltag. Wie der Name Rücken-Schule das ja auch auszudrücken versucht, sollen durch fachgerechte Anleitung Maßnahmen erlernt werden, wodurch sich die Rückenbelastung im täglichen Leben verringert.

Erfahrungsgemäß gehen einige Rückenschul-LehrerInnen leider recht starr und oberlehrerhaft mit dem Thema um. Rückenschulregeln werden aufgestellt. In schwarz-weiß-denkerischer Art werden Richtlinien entworfen, die dem Teilnehmer eines Rückenschul-Kurses klar vermitteln sollen, was er tun und lassen soll, um seine Wirbelsäule zu entlasten und Schmerzen zu vermeiden.

Seien wir doch mal ehrlich! Viele TeilnehmerInnen eines Rückenschul-Kurses reagieren auf diese „Maßregelungen“ eher negativ und sehen letztendlich keinen Anlass die gewohnten Alltagsbewegungen zu verändern.

Zu erörtern ist also die Frage, ob Rückenschule in der bestehenden Form ihre Berechtigung hat. Nicht ohne Grund wird der volkswirtschaftliche Nutzen der Rückenschule immer wieder überprüft.

Wir sind der festen Überzeugung, dass eine moderne Rückenschule nur eine Hauptaufgabe haben sollte: Dem Menschen die Freude an der Bewegung wieder näher zu bringen. Wer sich gern und viel bewegt, hat eindeutig weniger Schwierigkeiten seinen Körper zu stabilisieren und sich gut an die körperlichen Alltagsbelastungen anzupassen.

Bewegungsarmut ist erwiesenermaßen das Grundübel unserer modernen Gesellschaft. Bewegungsmangel führt zu Koordinationsproblemen– und Schwächen der Muskulatur. WS-Instabilitäten und Herz-Kreislauf-Probleme. All diese bekannten Probleme sind eindeutig auf die untrainierte Gesamtsituation des Menschen zurückzuführen.

Entsteht ein Wirbelsäulenproblem wie so häufig durch eine unkontrollierte Bewegung, so wird im allgemeinen die körperliche Bewegung generell als negativ und gefährdend empfunden. Bewegung wird dann nicht selten eher vermieden. Wenn wir es als Rückenschul-LehrerInnen schaffen, Bewegung wieder als etwas lebensnotwendiges und positives darzustellen, kann es gelingen ein wenig mehr körperliche Aktivitäten zu stabilisieren und damit z.B. WS-Leiden entgegen zu wirken.

Markus Frey, Matthias Fenske